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Xamit, 04. Juli 2008
Studie zeigt: Verwendung von online erhobenen Personendaten bleibt fast immer im Dunkeln
Düsseldorf, 01. Juli 2008 – Gut 85 Prozent aller Unternehmen und Behörden in Deutschland, die durch den Einsatz von Dialoginstrumenten personenbezogene Daten ihrer Website-Besucher sammeln, verzichten auf jegliche Information dahingehend, was mit diesen Daten geschieht. So lautet das Ergebnis einer repräsentativen Studie der Xamit Bewertungsgesellschaft mbH, bei der im Februar 2008 mehr als 815.000 Webseiten privater Firmen und öffentlicher Institutionen begutachtet wurden. Ignoriert wird die gesetzlich vorgeschriebene Pflicht zur Veröffentlichung einer Datenschutzerklärung demnach keinesfalls nur von kleineren oder unbekannten Website-Betreibern: Auch die Bundesregierung (www.bundesregierung.de) und das Auswärtige Amt (www.auswaertiges-amt.de) beispielsweise bleiben im Internet jegliche Erklärung zur Nutzung der von ihnen abgefragten Personendaten schuldig.
Sowohl im privatwirtschaftlichen, als auch im öffentlichen Sektor geht diese mehrheitlich praktizierte Form der Datenerhebung bereits mit einem deutlich spürbaren Vertrauensverlust seitens der Bürger bzw. Kunden einher: Wie eine 2007 veröffentlichte Untersuchung des Allensbach Instituts zeigte, befürchten 54% der deutschen Internet-Nutzer, dass ihre persönlichen Daten im Internet nicht geschützt sind. Die Konsequenz: Gut jeder dritte User gab schon damals an, aus Sicherheitsgründen auf den Einkauf im Internet zu verzichten. „Offensichtlich wird der Schaden, der durch mangelhafte Transparenz bei der Datennutzung erzeugt wird, von den meisten Unternehmen und Institutionen bis heute unterschätzt. Vor dem Hintergrund, dass es lediglich der Einhaltung einiger Grundregeln bedürfte, um auf Wirtschaftsseite online generierte Umsätze zu steigern und auf staatlicher Seite Kosten durch funktionierendes E-Government zu senken, ist diese Haltung nicht nachvollziehbar“, so Dr. Niels Lepperhoff, Datenschutzexperte und Leiter der aktuellen Xamit-Studie zu den ernüchternden Ergebnissen.
Die jüngste Xamit Studie hatte ergeben, dass gut 41 Prozent der Behörden und Unternehmen in Deutschland Kontaktformulare, Newsletteranmeldungen oder weitere Instrumente einsetzen, um innerhalb des eigenen Webauftrittes Fremddaten zu generieren. Hieraufhin war untersucht worden, ob die betreffenden Webpräsenzen personenbezogene Daten (Name, Anschrift, E-Mailadresse etc.) abfragen, ob eine Datenschutzerklärung hinterlegt ist und letztlich, ob diese mit maximal einem Klick vom Kontaktformular aus abrufbar ist.Die vollständige Xamit Studie steht ab sofort hier zum kostenlosen Download bereit. Neben den detaillierten Untersuchungsergebnissen sind hierin übrigens auch zahlreiche interessante Hinweise zum vertrauensbildenden und gesetzeskonformen Umgang mit online generierten Personendaten enthalten.