Alle 39.400 Jahre eine Datenschutzprüfung in Unternehmen - Verstöße nehmen weiter zu
Warum ist die Missachtung von Datenschutz-Bestimmungen in Deutschland der Regelfall und warum scheint dies - abgesehen von den besonders spektakulären Fällen - niemanden zu interessieren? Auf der Suche nach Antworten wurden die Autoren des Xamit Datenschutzbarometers 2009 fündig: Pro 100.000 Unternehmen stehen bundesweit gerade einmal zwei Personen zur Verfügung, die den rechtskonformen Umgang mit personenbezogenen Daten kontrollieren. In Baden-Württemberg beispielsweise bedeutet dies, dass Unternehmen statistisch betrachtet nur etwa alle 39.400 Jahre mit der behördlichen Überprüfung ihrer Datenschutzpraxis rechnen müssen. Da verwundert es nicht, dass der „Mut zur Lücke“ hierzulande vorherrscht. Die Ergebnisse des aktuellen Datenschutzbarometers zeigen unter anderem auf: 95 Prozent der Gemeinden, Unternehmen und Vereine, die zur Veröffentlichung ihres Verfahrensverzeichnisses - also der Arbeitsgrundlage für den Umgang mit personenbezogenen Daten - aufgefordert werden, kommen dieser gesetzlich klar vorgeschriebenen Verpflichtung nicht nach. Es steht also zu befürchten, dass dieses elementare Datenschutz-Werkzeug in den meisten Organisationen schlicht und einfach nicht existent ist. Wenig besser stellt sich die Situation im Internet dar: 61 von 100 Webseiten verstoßen gegen geltendes Datenschutzrecht. Dazu wurden mehr als 24.000 Webpräsenzen untersucht. Verglichen mit den Barometerwerten von 2008 entspricht dies einer Steigerung um 11 Prozent.
Die vollständige Xamit Studie steht ab sofort hier zum kostenlosen Download bereit.