Offene Stellen und wenige Bewerber, um diese zu besetzen, das ist die prägende Erfahrung von vielen Personalverantwortlichen im Moment. Werbeagenturen versprechen schnelle Abhilfe, bspw. mittels auf potentielle Bewerber zielender Online-Werbung, vereinfachter Bewerbungsabläufe, Chatroboter und andere Werkzeuge aus dem Marketingarsenal.

HR-Mitarbeiter sehen sich plötzlich mit Vorschlägen konfrontiert, deren technische Funktionsweise ihnen unbekannt ist. Dabei wird nicht nur Geld für Funktionen oder Werbung ausgegeben, die nicht zu mehr Bewerbern führen, sondern es werden schnell auch Datenschutzverstöße begangen. Sind solche Datenschutzverstöße für Bewerber erkennbar, erhalten sie einen Eindruck, welchen Stellenwert Professionalität, Respekt vor der Privatsphäre und Compliance im Unternehmen haben.

Niels Lepperhoff: Digitales Recruiting. Erschienen in: Lohn+Gehalt 05/2022, S. 76 – 78.